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Mögliche Hintergründe des Hamas-Israel-Konflikts

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Die Eskalation der Gewalt zwischen der Hamas und Israel hat einige Aspekte, die merkwürdigerweise in den westlichen Massenmedien nicht oder kaum diskutiert werden und die ich in diesem Artikel - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - ein wenig beleuchten möchte.Was uns außerdem alle beschäftigt: Handelt es sich bei dem Szenario nur um Säbelrasseln einiger Beteiligter oder droht uns jetzt doch noch ein Weltkrieg?

Merkwürdiges Versagen der Geheimdienste

Da ist zum Beispiel die Frage, wie es sein kann, dass die besten Geheimdienste der Welt, nämlich die von Israel und der USA, (angeblich) nichts davon mitbekommen haben, dass tausende Kämpfer der Hamas sich schwer bewaffnet und einen Überfall auf Israel vorbereitet haben?

Fragen wir uns, wer von einer absichtlichen Ignorierung der Zeichen profitieren könnte, kommt mir als Allererstes Israels äußerst umstrittene Ministerpräsident Netanjahu in den Sinn. Der Hamas-Angriff hat alle Israelis schlagartig dazu gezwungen, alle Streitigkeiten beizulegen und sich einmütig hinter Netanjahu zu vereinen.

Eine solche Motivation wäre natürlich angesichts des Preises von Tausenden von Toten und unsagbarem Elend äußerst zynisch, aber kann sie wirklich ausgeschlossen werden? Schließlich besteht ja ein gewisser Prozentsatz der Menschheit aus Narzissten und Psychopathen, mit einer stark reduzierten Empathie für Mitmenschen und einer übersteigerten Kontrollsucht. Deren Anteil ist gerade in politischen Kreisen überdurchschnittlich hoch. Man sollte diese Möglichkeit also im Auge behalten.

Haben die Israelis aus ihrer Geschichte denn nichts gelernt?

Zweifellos ist der Hamas-Überfall barbarisch und zu verurteilen. Andererseits kommt der Hass der Hamas nicht aus dem Nichts. Vielmehr ist die Situation der Palästinenser wirklich nicht zu beneiden. Insbesondere die Palästinenser im Gazastreifen werden von den Israelis wie Untermenschen behandelt und die ursprünglichen Versprechen eines unabhängigen und souveränden Palästinas wurden bis heute nicht erfüllt.

Haben denn die Israelis aus ihrer eigenen leidvollen Geschichte gar nichts gelernt? Warum verhalten sie sich selbst jetzt so wie diejenigen, unter denen sie einst gelitten haben?

Festzustellen ist, dass Israel unter seinen verschiedenen Regierungen wenig bis nichts getan hat, um zu einem friedlichen Ausgleich mit den Ureinwohnern Palästinas zu kommen.

Im Gegenteil, glaubt man in Israel wohl immer noch, sich alttestamentarische Denkweisen leisten zu können, z. B. "Auge um Auge und Zahn um Zahn" und damit eine allein auf Stärke, Härte, Vergeltung und Dominanz setzenden Politik.

Die Folge ist, dass die Palästinenser mit dem Rücken zur Wand stehen, und das nicht erst seit heute, und nur wenig bis nichts zu verlieren haben. Eine Eruption der Gewalt war somit absehbar, solange Israel bei seiner nationalistischen Politik bleibt, die manche vielleicht sogar rassistisch nennen würden.

Die Regierung von Netanjahu muss sich doch bewusst sein, dass die unmenschliche Härte, mit der man jetzt gegen alle Menschen im Gazastreifen vorgeht also auch gegen Zivilisten, Frauen und Kinder, zu einer Eskalation über Palästina hinaus führen muss. Sowohl die Hamas, die sich Unterstützung der moslemischen Welt erhofft, als auch Israel, das schon lange von einem Großisrael träumt, das sich u. a. syrisches Gebiet einverleibt, setzen auf diese Eskalation.

Israel als Handlanger einer fragwürdigen US-Geopolitik

Israel hat in den letzten Jahrzehnten nicht nur gegen Syrien, sondern auch gegen Iran Angriffe geflogen - und ist zudem eine Atommacht. Dennoch konnte das nicht verhindern, dass der Iran zu einen nicht zu unterschätzenden Machtfaktor im Nahen und Mittleren Osten heranwuchs.

Diese Tendenz wird durch Irans Beitritt zu BRICS, dem großen Gegenspieler der globalen US-Dominanz, sogar noch verstärkt. Fällt der Iran, werden die Pläne von BRICS, sich wirtschaftlich und militärisch aus der Dominanz des Westens zu lösen, zumindest behindert und verzögert.

Damit hätten wir ein mögliches Motiv der USA, die Eskalation voranzutreiben und sich auf diese Weise eine Rechtfertigung für ein militärisches Eingreifen zu verschaffen.

Möglicherweise geht es also um wesentlich mehr als um Israel und Gaza. Die Zeichen stehen derzeit ganz und nicht Richtung Konfliktlösung, sondern ganz im Gegenteil in Richtung Dritter Weltkrieg.

Zumindest präsentiert uns Washington dieses Szenario über die Massenmedien, indem nämlich inzwischen schon der zweite Flugzeugträgerverband der USA sich vor die Küsten Gazas und Israels begeben hat. Will man als "Nebeneffekt" der Gewaltexplosion nun endlich das "Syrienproblem" und das "Iranproblem" in einem Aufwasch lösen?

Was die USA wirklich planen, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass es in Washington wie auch in Tel Aviv genügend Hardliner gibt, mit guten bis sehr guten Verbindungen u. a. zur Rüstungsindustrie, die auf hartes Vorgehen pochen, statt auf Verhandlungen und friedlichen Interessenausgleich unter den Nationen.

Ein Instrument dieser aus meiner Sicht hochgefährlichen Fanatiker sind u. a. Verträge mit geopolitischen Konkurrenten, wie z. B. die Minsker Verträge, die von vornherein nur als Täuschung zum Zeitgewinn gedacht sind. Ist das der "Werte-Westen", der allenthalben beschworen wird?

Riesige Gasvorkommen vor der Küste des Gazastreifens

Ein Faktor, der mir gerade aufgefallen ist, betrifft die immensen Gasvorkommen vor der Küste des Gazastreifens. Diese würden Israel und Ägypten gerne unter sich aufteilen, wobei natürlich die palästinensischen Interessen und Widerstände ein wenig im Weg stehen. Dies könnte ein weiteres Motiv hinter dem Verhalten Israels und der USA sein: Verleibt sich Israel den Gazastreifen ein und verjagt die dortige Bevölkerung, stellt sich die Frage der Zuständigkeit für diese Gasvorkommen wohl nicht mehr.

Verzweifeltes Säbelrasseln eines untergehenden Tiefen Staates?

Das Szenario birgt das Potenzial eines Dritten Weltkriegs in sich, denn dass sich die moslemische Welt einfach so den Plänen Tel Avivs und Washingtons unterwirft, wird mit jedem Tag unwahrscheinlicher.

Bisher haben sich die russischen Truppen in Syrien, die sich dort auf Einladung von Damaskus, also im Rahmen des Völkerrechts aufhalten, gegenüber den völkerrechtswidrigen Machenschaften der US-Truppen im Norden Syriens zurückgehalten, um die gerade im Nachbarland stattfindende Eskalation zu vermeiden.

Wie das  für mögliche israelische oder amerikanische Luftangriffe ausgehen würde, wenn Russland diese Zurückhaltung aufgibt, steht derzeit noch in den Sternen. Zumal im Moment wohl niemand voraussagen kann, ob die US-Flugzeugträger einen Angriff mit Hyperschallraketen lange überstehen würden. Gerade lese ich eine Pressemeldung, dass Russland begonnen hat, mit supermodernen Hyperschall-Raketen bewaffente Patroullien über dem Schwarzen Meer zu fliegen. Die US-Flugzeugträger befinden sich wohl in deren Reichweite...

Ein letztes Aufbäumen überholter Machtstrukturen

Nachdem die NATO im Allgemeinen und Washington im Besonderen in der Ukraine gegenwärtig nicht mehr abzuwendende geopolitische und militärische Niederlage erlebt, hat man sich offensichtlich entschieden, BRICS im Allgemeinen und Russland im Besonderen aus einer anderen Richtung aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Washington und Tel Aviv spielen derzeit mit dem Feuer eines echten neuen Weltkriegs. Wieviel davon reines Säbelrasseln ist, um die Weltöffentlichkeit in Angst und Schrecken zu versetzen und für die eigenen Ziele gefügig zu machen, ist für mich als Außenstehenden schwer zu sagen.

Sicher scheint mir jedoch zu sein, dass in Washington und den Familien des Tiefen Staates hinter dem Washingtoner Thron tiefste Verzweiflung herrscht. Denn die Chancen,  BRICS aufzuhalten, stehen jetzt schon schlecht und verschlechtern sich jeden weiteren Tag.

Damit fällt der US-Dollar als Welthandelswährung und in Folge die weitere Finanzierung u. a. von zwei Dutzend Flugzeug- und Hubschrauberträgern, über die man die Weltmeere und damit Handelsströme bedrohen und somit beherrschen kann.

Wir haben es hier meiner Ansicht nach mit einem letzten Aufbäumen der alten Machtstrukturen gegen eine alternativlose Veränderung der globalen Verhältnisse zu tun.

Manche spirituellen Kreise sprechen davon, dass wir es mit einer neuen Zeitqualität zu tun haben, die bewirkt, dass dem Tiefen Staat inzwischen nichts mehr gelingt, Ein gutes Beispiel sind die Sanktionen gegen Russland, die Russland unter einer klugen und geduldigen Politik des Kreml nicht geschwächt, sondern sogar entscheidend gestärkt haben.

Ein mögliches Szenario wäre also, dass der Hamas-Überfall letztlich Netanjahu auf die Füße fällt und er entmachtet wird und - endlich - einer neuen israelischen Regierung mit einer Politik der Versöhnung und des Ausgleichs weichen muss. Dann hätte der Frieden in Palästina und darüber hinaus eine echte Chance.

Ein weiteres mögliches Szenario wäre ein kurzfristiger Machtwechsel in Washington. Das ist nicht auszuschließen, allein schon angesichts des Gesundheitszustandes von Präsident Biden. So etwas könnte sehr schnell gehen.

Für uns alle, die wir keine Chance haben, direkt in diese Geschehnisse einzugreifen, bleibt derzeit nur, nicht in die Angst vor einem vermeintlich drohenden Weltenbrand einzutauchen, sondern so gut es geht in der Gelassenheit zu bleiben.

Es gilt, die Massenmedien, die unsere Gefühle aufpeitschen und manipulieren wollen, möglichst zu vermeiden. Aber auch manche "alternative" Telegram-Kanäle, die nichts anderes tun, als uns unsere angebliche Hoffnungslosigkeit immer wieder vor Augen zu führen, sollten vielleicht als Informationsquelle überdacht werden.

Einer der schönsten Maxime, die unsere reichhaltige deutsche Geschichte und Kultur für uns bereit hält, ist wohl ein Ausspruch, der Marin Luther zugesprochen wird:

"Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen".

Nun, ich persönlich glaube ganz und gar nicht daran, dass die Welt morgen untergeht oder sich Orwell‘schen Szenarien bewahrheiten. Vielleicht leiste ich sogar einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung dessen, wenn ich eben nicht in die Angst gehe und statt dessen ein Apfelbäumchen für eine bessere Welt in meinem Umfeld pflanze.

Wir leben jedenfalls in spannenden Zeiten des Umbruchs. Ich bin mir sicher, unsere Gelegenheit, die Welt neu zu gestalten, kommen wird, beginnend in unserem direkten Umfeld. Und das vielleicht schneller, als wir denken.

Ich bin jedenfalls entschlossen, bis dahin durchzuhalten, denn ich möchte diese Welt nicht verlassen, bevor ich nicht einen Blick auf die Neue Welt werfen konnte. So ein bisschen wie Moses in dieser alten Geschichte im Dicken Buch.